Die erste Tour unseres Wanderwochenende im Oktober 2013 führt uns von Königswinter über den Drachenfels und Petersberg zurück zum Ausgangspunkt.
Region: Siebengebirge
Länge: 12,6 km
Höhenmeter: 480 m
Tourenzeit: 5:30 h
Wanderzeit (in Bewegung): 3:00 h
Höchster Punkt: 390 m
Tiefster Punkt: 115 m
Schwierigkeit: moderat
Aufgrund des WLAN-Ausfalls in unserer Ferienwohnung haben wir die Planung erst beim Frühstück durchgeführt. Nach einer sehr kurzen Internet-Recherche entscheiden wir uns für die Wanderung durchs Nachtigallental. 10km reichen für heute, wir sind eh zu spät dran.
Es ist Tag der Deutschen Einheit und wir fahren nach Königswinter. Herrliches Altweibersommerwetter lockt unwahrscheinlich viele Leute in die Natur. Königswinter ist komplett überlaufen und wir benötigen ca. 30 Minuten um einen Parkplatz zu finden. Wir haben Glück, direkt am Friedhof und nur wenige Meter von Einstieg ins Nachtigallental entfernt können wir unser Auto abstellen.
Der Einstieg ist durch einen Bauzaun abgesperrt: Unwetterschäden! Lebensgefahr! Die Jungs umgehen den Zaun, die Mädels und Lutz werden leichenblass. Es entbrennt ein harter Zaunkampf, welcher Weg zu gehen ist. Die Lebensmüden gewinnen und wir begeben uns auf den direkten Weg in die Hölle.
Der Weg durch das Nachtigallental ist gut ausgebaut, breit und gelegentlich von umgestürzten kleinen Bäumen blockiert. Mehr Unwetterschäden sind nicht ersichtlich. Wir folgen dem kleinen Bach durch das herbstliche Tal und kommen bald unterhalb von Schloss Drachenfels heraus.
Hier herrscht Hochbetrieb. Die Drachenfelsbahn spukt Besucher am laufenden Band aus. Wer es nicht in die Bahn geschafft hat, lässt sich auf Eseln den Berg hoch bringen. Das Schloss und der Fels sind ein gewinnbringender Besuchermagnet an Feiertagen. Verständlich, denn es herrscht bestes Wetter und Schloss und Fels sind sehenswert!
Wir gehen am Schloss vorbei, nehmen gezwungenermaßen die Alternativroute zum Drachenfels vorbei an einem verfallenen Herrenhaus oder Jagdschloss. Das Ding ist schändlich heruntergekommen und rottet vor sich hin. Die Besucherschlange bahnt sich ihren Weg über eine Wiese hinauf zum Hauptweg. Oben angekommen bläst uns ein kalter starker Wind entgegen. Frisch ists, und wir packen uns warm an. Der neugekauften Mütze sei Dank entkomme ich einer weiteren Erkältung.
In der Gruppe geht der Verdruss herum: Zu viele Menschen, wir sollten dringend in ruhigere Wandergewässer ausweichen! Gesagt getan. Der Weg führt und vorbei an der Wolkenburg zum Milchhäuschen, wo wir kurz auf Weizenbier und Kaffee einkehren.
Auf dem Touristenweg laufen wir ein Stück weiter und biegen links ins Mirbesbachtal ab. Wir überqueren auf einer Fussgängerbrücke die Landstraße und folgen dem Weg hinauf zum Petersberg. Von der Aussichtsterasse des Petersbergs hat man einen wunderbaren Blick auf das Rheintal. Wir entschliessen uns wie viele andere auch zu einer Kaffeepause im Bistro des Steigerberger-Hotels im Gästehaus der Bundesrepublik Deutschland.
Die Organisation des Bistro ist hochgradig unfähig, die Bedinungen laufen desorientiert durch die Gegend. Wir warten sehr lange auf die Bedienung, dann kommt der Kaffee, aber ohne Kuchen. Erst auf zweimalige(!) Nachfrage ist es möglich, den Kuchen -fast wie bestellt- zu erhalten. “Die Kollegin ist gerade am schneiden”. Da ist der Kaffee aber schon leer, und die Tische um uns herum wurden offenbar besser oder schneller bedient. Sowas einem Haus mit dem Namen und Renomée nicht passieren. Und der Kuchen war trocken. Enttäuschend!
Anschliessend wenden wir uns dem Bittweg vom Petersberg nach Königswinter zu. Vorbei an den einzelnen Kreuzwegstationen geht es sehr zügig hinab. Unten angekommen manchen wir noch einen kleinen Schlenker vorbei an dem Werk von Hayes-Lemmerz bevor wir wieder zum Auto gehen.
Die Tour ist landschaftlich sehr schön. Ein Abstecher ins Schloss Drachenfels ist sicher nicht verkehrt. Bei schönem Wetter und einem normalen Tag würde ich diese Strecke sicher nochmal begehen und dabei nur einen großen Bogen um das Steigenberger machen.