Ein guter Freund ist Lehrer in Mittelhessen und sucht eine Strecke für eine Wanderung mit seinen Schülern. Dies nahmen wir zum Anlass zur Osterwanderung 2014.
Region: Vogelsberg
Länge: 15 km
Höhenmeter: 490 m
Tourenzeit: 4:40 h
Wanderzeit (in Bewegung): 3:30 h
Höchster Punkt: 760 m
Tiefster Punkt: 430 m
Schwierigkeit: moderat
Die Planung übernahm ein Freund. Er sucht Strecken im Vogelsberg oder der Röhn, welche er mit seinen Schülern bei einem Wandertag begehen kann. Zur Auswahl standen die Gipfeltour Schotten oder eine Wanderung um die Keltenwelt am Glauberg. Wie entschieden uns für die Gipfeltour.
Nach zwei Wochen herrlichstem Frühlingswetter war heute leider der erste verregnete Tag. Es waren starke Niederschläge vorausgesagt, weshalb von den geplanten glorreichen sieben Mitwanderern nur drei übrig geblieben sind.
Wir treffen uns um 11:00 auf dem Parkplatz auf den Hoherodskopf. Die Freiwillige Feuerwehr übt am C-Rohr. Es ist stark bewölkt, neblig und es nieselt leicht. Ich wähle den dicken Pulli und finde irgendwo noch leichte Handschuhe, welche sich als recht angenehm erweisen.
Die Welt versinkt im Nebel und wir gehen los über die Wiesen in Richtung Forellenteiche. Die Wege sind allesamt sehr gut ausgeschildert, wir benötigen die ausgedruckte Wanderbeschreibung nur für eine grobe Übersicht. Von den Teichen, welche seltsamerweise auf Google-Maps als “Nidda” bezeichnet werden, gehen wir stets am Waldrand Richtung Westen.
Sehr bald gelangen wir zum Gackerstein, welcher eine sehr schöne Aussicht auf den umliegenden Vogelsberg bieten soll. Wir können leider nur Nebel und Wolken erkennen. Nach dem Gackerstein klart es auf und der Regen hört auf. Es wird etwas wärmer und es eröffnen sich ein paar schöne, aber nicht weite Blicke auf die Umgebung.
Wir verplappern uns unterwegs, verpassen die Abzweigung nach Busenborn und finden uns im beschaulichen Örtchen Michelbach wieder. Der Irrtum ist schnell erkannt und gebannt. Wir machen kehrt und finden alsbald auf den ursprünglichen Rundweg zurück.
Schlag 13:30 kehren wir dort in der Gaststätte “Zum Bilstein” ein. Das ist eine bodenständige Wirtschaft mit einfachem Essen und einfachen Gästen. Das Schnitzel ist etwas trocken, aber der Rest hinnehmbar. Diesmal gibt es Licher-Weizen, überraschenderweise schmeckt es deutlich besser als das Licher-Pils hätte erwarten lassen.
Busenborn war der Tiefpunkt der Strecke (im Sinne des Höhenprofils). Von hier aus geht es schnell hinauf zum Bilstein, einer offenliegenden kleinen Gesteinsformation auf 666m Höhe. Das Wetter zieht sich leider wieder etwas zu, aber es regnet nicht.
Die letzten drei Kilometer bilden den Weg zurück zum Hoherodskopf. Die Feldwege steigen nur gemächlich an, den noch fehlenden Höhenunterschied erklimmen wir auf der Piste zwischen dem stillstehendem Skilift. Im Winter kann man hier offenbar Skifahren und im Sommer gibt es eine Rodelbahn. Sehr überrascht war ich übrigens von dem kaum zu übersehenden Fernsehturm, welcher aber nur sehr kurz sein Antlitz offenbarte und wieder im Nebel verschwand.
Die Strecke verläuft abwechslungsreich über Wiesen, Wald und Flur und nur innerhalb der Ortschaften ist man auf Teer unterwegs. Im Sommer und bei schönem Wetter wird der Hoherodskopf vermutlich überlaufen sein, aber vielleicht zurecht aufgrund der schönen Lage und schönen und abwechslungsreichen Aussichten. So schnell werden wir das leider nicht erfahren, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, werden wir sicher nochmals dort in der Gegend unterwegs sein.